„Veränderung ist kein Risiko, sondern eine Chance“: Manuel Krass von der POST Industrie- und Holzmontagenbau GmbH im Gespräch

„Veränderung ist kein Risiko, sondern eine Chance“ – Ein Gespräch mit Manuel Krass von der POST Industrie- und Holzmontagenbau GmbH

Der industrielle Mittelstand befindet sich in einem historischen Wandel. Während Lieferketten sensibler werden und Produktionen zunehmend unter Druck geraten, entsteht gleichzeitig Raum für neue Denkweisen, neue Geschäftsmodelle und neue Partnerschaften. Einer, der diese Entwicklungen täglich erlebt und aktiv mitgestaltet, ist Manuel Krass, Vertreter der Geschäftsleitung bei der POST Industrie- und Holzmontagenbau GmbH.

Im Gespräch mit story.de erklärt Krass, warum Industrie mehr Menschlichkeit braucht, weshalb technologische Vielfalt ein strategischer Vorteil ist und wie ein Unternehmen zwischen regionaler Fertigung und globaler Beschaffung seine eigene Zukunft findet.


Herr Krass, wenn Sie heute auf die deutsche Industrie schauen – welches Grundgefühl haben Sie?

Ich sehe eine Branche, die sich neu sortiert. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Entwicklung. Viele Unternehmen merken, dass sie nicht mehr alles gleichzeitig stemmen können: steigende Anforderungen, knappe Kapazitäten, immer komplexere Bauteile und gleichzeitig die Verantwortung, wirtschaftlich stabil zu bleiben. Für mich bedeutet das, dass wir uns stärker auf Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung verlassen müssen. Industrie funktioniert nur im Netzwerk.

Was bedeutet dieser Wandel konkret für ein Unternehmen wie POST Industrie?

Er bedeutet vor allem, dass wir zuhören müssen. Es reicht nicht, technische Lösungen anzubieten. Entscheider wollen verstehen, wie sie wirtschaftlicher arbeiten können oder wie sie Engpässe in der Fertigung lösen. Viele wissen, dass sie etwas verändern müssen, aber nicht, wo sie anfangen sollen. Wenn ein Unternehmen merkt, dass es zu viel Energie für Aufgaben aufwendet, die auch ein Partner übernehmen könnte, entsteht Raum für neue Wege. Und genau darin sehe ich unseren Platz.

POST ist in mehreren Werkstoffwelten aktiv: Metall, Holz, Kunststoff. Wie prägt diese Vielfalt Ihr Denken?

Sie zwingt uns dazu, flexibel zu bleiben. Jede Branche arbeitet anders, jede Aufgabe verlangt ein anderes Verständnis von Fertigung. Diese Vielfalt ist für uns kein Ballast, sondern unser größter Vorteil. Sie hilft uns, Dinge nicht einseitig zu betrachten. Wenn wir Metall für einen Nutzfahrzeughersteller fertigen, denken wir automatisch auch in Materialkombinationen oder Folgeprozessen. Das ermöglicht es uns, Bauteile ganzheitlich zu verstehen. In einer Welt, in der Produkte immer komplexer werden, ist das entscheidend.

Viele Firmen suchen neue Wege in der Beschaffung, gerade international. Warum ist dieses Thema so präsent?

Weil Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben müssen. Internationale Beschaffung ist längst kein exotisches Thema mehr, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Aber sie bringt auch Unsicherheiten mit sich. Manche haben schlechte Erfahrungen gemacht oder wissen nicht, worauf sie achten müssen. Unsere Aufgabe besteht darin, Klarheit zu schaffen. Ich sage oft: Global Sourcing ist kein Abenteuer, wenn man mit den richtigen Partnern arbeitet. Es geht um Vertrauen, Kontrolle und Transparenz. Das senkt Ängste und eröffnet neue Spielräume.

Manuel Krass POST Industrie GmbH
Manuel Krass von der Geschäftsleitung der POST Industrie- und Holzmontagenbau GmbH.

Gleichzeitig betonen Sie immer wieder, dass Lösungen nicht allein technischer Natur sind. Was meinen Sie damit?

Technik ist nur ein Werkzeug. Die eigentliche Lösung entsteht durch Verständnis. Wir können die modernsten Maschinen haben, aber wenn wir nicht verstehen, warum ein Kunde ein Teil benötigt, welches Problem dahintersteckt oder welche Folgen eine Verzögerung hätte, verpassen wir den Kern. Ich glaube fest daran, dass industrielle Zusammenarbeit nur funktioniert, wenn Menschen miteinander reden, ehrlich über Herausforderungen sprechen und gemeinsam Wege finden. Technik ist der Motor, aber der Mensch ist die Navigation.

Wie hat sich Ihre eigene Sicht auf Zusammenarbeit im Laufe der Jahre verändert?

Sie ist deutlich langfristiger geworden. Früher ging es oft um einzelne Aufträge, heute geht es um Partnerschaften. Wenn ich mit einem Unternehmen spreche, denke ich nicht nur an die Aufgabe, die heute auf dem Tisch liegt, sondern an die Frage, wie wir die nächsten Jahre zusammenarbeiten können. Was braucht der Kunde morgen. Welche Veränderungen kommen auf ihn zu. Wie können wir ihn frühzeitig unterstützen. Industrie wird strategischer, und das gefällt mir.

In Ihren Antworten schwingt viel Optimismus mit. Ist das typisch für Sie?

Ja, das ist es wahrscheinlich. Veränderung macht vielen Angst, aber für mich ist sie ein Motor. Ich sehe in jeder Phase des Wandels die Möglichkeit, besser zu werden, klarer zu denken und mutiger zu handeln. Natürlich ist nicht jede Entscheidung einfach. Aber Stillstand wäre die schlechtere Alternative. Wenn wir uns bewegen, entstehen neue Chancen – für uns selbst und für unsere Kunden.

Welche Rolle spielt dabei der Mittelstand als Struktur?

Eine sehr große. Der Mittelstand ist nicht nur wirtschaftlich bedeutend, er ist auch kulturell wichtig. Mittelständische Unternehmen haben kurze Wege, echte Beziehungen und eine Nähe zur Produktion, die man in großen Konzernen oft nicht mehr findet. Diese Nähe schafft Verantwortung, aber auch enorme Geschwindigkeit. Wir können schnell reagieren, Kapazitäten anpassen oder neue Wege ausprobieren. Ich glaube, dass genau diese Eigenschaften in den nächsten Jahren entscheidend sein werden.

Wenn Sie selbst in die Zukunft blicken: Was treibt Sie persönlich an?

Mich motiviert die Idee, dass wir mit unserer Arbeit Unternehmen helfen, ihre Herausforderungen besser zu meistern. Wenn ich sehe, dass ein Kunde, der vorher unter Druck stand, plötzlich Stabilität gewinnt oder neue Möglichkeiten entdeckt, dann weiß ich, dass unsere Arbeit Sinn macht. Es geht nicht nur um Teile oder Prozesse, sondern um Menschen, die jeden Tag versuchen, ihre Arbeit gut zu machen. Wenn wir sie dabei unterstützen können, lohnt es sich.

Sie möchten Ihre Produktion entlasten, technische Bauteile extern fertigen lassen oder neue Wege in der Beschaffung gehen.

Wenden Sie sich an die POST Industrie- und Holzmontagenbau GmbH. Das Team unterstützt Sie persönlich und entwickelt Lösungen, die zu Ihren technischen Anforderungen und betrieblichen Abläufen passen.