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Endometriose erklärt: Symptome und Behandlung

was ist endometriose

Endometriose ist eine oft unterschätzte und falsch diagnostizierte Erkrankung, die weltweit Millionen von Frauen betrifft. Schätzungen zufolge leiden rund 6-10% aller Frauen im gebärfähigen Alter an Endometriose. In Deutschland sind es etwa fünf bis sechs Millionen Frauen. Obwohl die Symptome individuell variieren können, sind starke Menstruationsschmerzen, chronische Unterbauchschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr häufige Anzeichen.

Diese Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich und führen oft zu einem langen Leidensweg. Im Schnitt vergehen knapp zehn Jahre bis zur sicheren Diagnose der chronischen Erkrankung. Trotz der Häufigkeit und Schwere der Endometriose sind die Ursachen nach wie vor nicht vollständig geklärt, was eine gezielte Behandlung erschwert.

Die Behandlung von Endometriose umfasst verschiedene Ansätze, darunter medikamentöse Therapien, chirurgische Eingriffe und Lebensstiländerungen. Eine umfassende Betreuung und spezialisierte medizinische Einrichtungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung und die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.

Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Diese Erkrankung betrifft häufig Frauen während ihrer reproduktiven Jahre und kann erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen.

Definition und Beschreibung

Die Definition von Endometriose beschreibt die Erkrankung als das Vorhandensein von Endometrium-ähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter, das zu Entzündungen, Schmerzen und Narbenbildung führen kann. Die Diagnose kann oft schwierig sein, da die Symptome variieren und mit anderen Gesundheitsproblemen verwechselt werden können.

Häufigkeit und Altersgruppen

Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung nach Myomen. Schätzungsweise sind zwischen 8 und 15 Prozent aller Mädchen und Frauen betroffen, was in Deutschland etwa 2 Millionen Menschen entspricht. Weltweit betrifft Endometriose ca. 190 Millionen Frauen. Die Wahrscheinlichkeit, an Endometriose zu erkranken, ist am höchsten im Alter von 35 bis 45 Jahren. Jährlich werden in Deutschland bis zu 40.000 Neuerkrankungen verzeichnet.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Endometriose Ursachen sind bislang unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass eine Kombination aus genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren zur Entstehung der Erkrankung beiträgt. Risikofaktoren können familiäre Vorbelastungen, bestimmte Immunstörungen und anatomische Besonderheiten sein. Bei etwa 40 bis 50 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, ist Endometriose die Ursache.

Symptome der Endometriose

Die Symptome von Endometriose können stark variieren, aber zu den häufigsten zählen starke Menstruationsschmerzen, chronische Unterleibsschmerzen und Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr. Diese Symptome führen oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen.

Starke Menstruationsschmerzen

Ein Hauptsymptom der Endometriose sind starke Menstruationsschmerzen. Viele Frauen erleben intensive Schmerzen bei der Menstruation, die weit über das normale Maß hinausgehen. Bei fast 50% der Frauen mit stark schmerzhaften Perioden wird Endometriose diagnostiziert. Diese Schmerzen werden oft von anderen Symptomen wie schweren oder unregelmäßigen Regelblutungen begleitet.

Chronische Unterbauchschmerzen

Chronische Unterbauchschmerzen sind ein weiteres häufiges Symptom der Endometriose. Diese Schmerzen können konstant oder intermittierend sein und sich auf den unteren Rücken ausbreiten. Betroffene Frauen beschreiben oft das Gefühl eines stetigen Drucks im Unterleib, der unabhängig vom Menstruationszyklus besteht.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind bei Frauen mit Endometriose ebenfalls keine Seltenheit. Diese Art von Schmerz, auch Dyspareunie genannt, kann bei oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten und das sexuelle Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Schmerzen beim Wasserlassen oder bei der Darmentleerung sind weitere mögliche Symptome, die den Alltag der Betroffenen stark belasten können.

Diagnoseverfahren bei Endometriose

Die Diagnose von Endometriose erfolgt oft verzögert, da typische Symptome wie Schmerzen und Unfruchtbarkeit vielfältig und unspezifisch sein können. Im Durchschnitt dauert es 7,5 Jahre, bis eine endgültige Diagnose gestellt wird. Bei Patient*innen mit unerfülltem Kinderwunsch kann dieser Prozess etwa 3 Jahre dauern, während Schmerzpatient*innen bis zu 10 Jahre auf eine Diagnose warten müssen.

Anamnesegespräch

Ein ausführliches Anamnesegespräch bildet den ersten Schritt der Diagnose von Endometriose. Hierbei werden die relevanten Symptome, Menstruationsverlauf sowie familiäre Vorbelastungen besprochen. Die Informationen aus diesem Gespräch sind essenziell, um eine gezielte Weiterverfolgung der Beschwerden zu gewährleisten.

Gynäkologische Untersuchungen

Im Anschluss an das Anamnesegespräch erfolgt eine gynäkologische Untersuchung. Diese umfasst oft eine Tastuntersuchung der Beckenorgane, um mögliche Veränderungen oder Vergrößerungen festzustellen. Ergänzend können Speicheltests eingesetzt werden, deren Kosten jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Bildgebende Verfahren

Um das Ausmaß und die genaue Lage der Endometriose-Herde zu bestimmen, kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz. Hierzu gehört der Ultraschall Endometriose, der besonders gut geeignet ist, um Abweichungen in Gebärmutter, Eierstöcken und Eileitern zu erkennen. Auch die MRI Endometriose kommt zum Einsatz, insbesondere wenn überprüft werden muss, ob Endometriose die Darmwand oder die Blase betrifft.

In vielen Fällen ist zudem eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen. Während dieses Verfahrens können sichtbare Herde sofort entfernt werden, was sowohl diagnostische als auch therapeutische Vorteile bietet. Endometriose-Herde können an verschiedenen Stellen wie den Eierstöcken, Bändern der Gebärmutter, dem Douglas-Raum oder der Vagina auftreten, seltener auch an Dünn- und Dickdarm, Eileitern, Harnleitern, Blase und sehr selten an Brustfell oder Herzbeutel.

Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

Die medikamentöse Therapie Endometriose umfasst verschiedene Ansätze, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Ein gängiger Ansatz ist die hormonelle Therapie, die oft über einen längeren Zeitraum, typischerweise sechs Monate oder länger, durchgeführt wird. Diese Behandlungsform hilft, die hormonellen Schwankungen zu regulieren, die das Wachstum des Endometriosegewebes fördern.

Eine weitere wichtige Komponente der medikamentösen Therapie ist die Verwendung von Schmerzmitteln Endometriose. Dies umfasst häufig Ibuprofen, Naproxen oder auch stärkere Medikamente wie Tramadol. Diese Medikamente können helfen, die Schmerzen zu kontrollieren, die viele Patientinnen mit Endometriose erleben. Es ist jedoch wichtig, sich der potenziellen Nebenwirkungen bewusst zu sein, die bei langfristiger Anwendung auftreten können, wie zum Beispiel Schädigungen der Leber und Nieren.

In schwerwiegenden Fällen von Endometriose oder bei erkrankungsbedingter Unfruchtbarkeit kann die medikamentöse Therapie allein nicht ausreichen, und es kommt zu einer Kombinationstherapie. Diese umfasst oft eine initiale Bauchspiegelung, gefolgt von einer medikamentösen Behandlung und gegebenenfalls einer weiteren chirurgischen Intervention. Jüngste Studien zeigen, dass eine konsequente Therapie eine dauerhafte Besserung ermöglicht, insbesondere bei schweren Formen der Erkrankung.

Ein weiteres wichtiges Medikament in der hormonellen Therapie ist das GnRH-Analogon, das typischerweise für 3-6 Monate verabreicht wird. Diese Hormone reduzieren die Östrogenproduktion und verlangsamen so das Wachstum des Endometriosegewebes. Allerdings können Nebenwirkungen wie Wechseljahresbeschwerden und ein erhöhtes Osteoporoserisiko auftreten. Daher wird die Therapie oft auf maximal sechs Monate begrenzt.

Zum Schluss sei erwähnt, dass eine multimodale Schmerztherapie, bei der verschiedene Fachbereiche zusammenarbeiten, helfen kann, eine optimale Schmerzreduktion zu erreichen. Bei rund 80 Prozent der Patientinnen treten nach Beendigung der GnRH-Analogon-Therapie die endometrioseassoziierten Beschwerden jedoch irgendwann wieder auf, weshalb eine kontinuierliche Betreuung und Anpassung der Therapie wesentlich sind.

Operative Behandlung von Endometriose

In schweren Fällen der Endometriose kann eine operative Entfernung der Endometriose-Herde notwendig werden. Diese Verfahren zielen darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern. Die operative Behandlung umfasst in der Regel zwei Hauptansätze: die laparoskopische Endometriosesanierung und radikale Operationen.

Laparoskopische Endometriosesanierung

Die laparoskopische Endometriosesanierung ist eine minimal-invasive Methode, die häufig angewendet wird, um Endometriose-Herde zu entfernen. Diese Methode basiert auf der Verwendung kleiner Schnitte und eines Laparoskops, um eine präzise und schonende Entfernung des befallenen Gewebes zu gewährleisten. Der Vorteil dieser Technik liegt in der kürzeren Erholungszeit und den geringeren postoperativen Schmerzen. Die Bauchspiegelung dauert in der Regel 30 Minuten für diagnostische und bis zu zwei Stunden für therapeutische Interventionen. Bei kleineren Eingriffen können Patientinnen oft bereits nach einem Tag das Krankenhaus verlassen. Roboterassistierte Operationen können ebenfalls durchgeführt werden und bieten zusätzliche Präzision.

Radikale Operationen

Bei umfangreicheren Befunden oder wenn andere Organe wie Darm und Harnblase betroffen sind, können radikalere Operationen erforderlich sein. Diese Eingriffe sind komplexer und erfordern oft eine interdisziplinäre Behandlung. Eine unvollständige Entfernung von Endometrioseherden kann zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung führen. Daher ist es entscheidend, dass erfahrene Spezialisten die Operation durchführen. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) hat im August 2020 eine überarbeitete S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Endometriose herausgegeben, die als wichtiger Leitfaden für diese Eingriffe dient.

Lebensstiländerungen und komplementäre Therapien

Lebensstiländerungen bei Endometriose können erhebliche Auswirkungen auf die Symptomlinderung haben. Rund eine von zehn Frauen leidet an den schmerzhaften Symptomen von Endometriose, und oft kann es in Deutschland bis zu zehn Jahre dauern, bis eine endgültige Diagnose gestellt wird. Aufgrund dieser Verzögerung ist es wichtig, alternative Ansätze zur Unterstützung des Wohlbefindens in Betracht zu ziehen.

Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

Die Einführung einer entzündungshemmenden Ernährung kann dabei helfen, die Symptome der Endometriose zu lindern. Studien zeigen, dass eine solche Ernährung die Lebensqualität bei bis zu 50% der betroffenen Frauen verbessern kann. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffen und Antioxidantien sind, fördern die Reduzierung von Entzündungen und somit die Schmerzreduktion. Die regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin D und Omega-3 kann ebenfalls unterstützend wirken.

Schmerzmanagement

Schmerzmanagement Endometriose ist entscheidend für die Bewältigung der täglichen Herausforderungen durch die Krankheit. Methoden wie Physiotherapie, Akupunktur, und Yoga können die Schmerzen signifikant mindern. Viele Frauen berichten von einer Verbesserung durch diese komplementären Therapiemethoden. Stressmanagement-Techniken wie Meditation, Yoga oder Qi-Gong sind ebenfalls hilfreich, um den Stress zu reduzieren, der die Symptome verschlimmern kann. Diese Techniken bieten nicht nur körperliche Linderung, sondern helfen auch dabei, die emotionale Belastung zu bewältigen, die mit Endometriose einhergeht.

Insgesamt können Lebensstiländerungen bei Endometriose einen wesentlichen Beitrag zur Symptomlinderung leisten und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Daher ist es ratsam, diese zusätzlich zu den medizinischen Behandlungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Endometriose und Fruchtbarkeit

Endometriose kann die Fruchtbarkeit erheblich beeinträchtigen und erschwert den Kinderwunsch vieler betroffener Frauen. Rund 5 bis 15 Prozent der Frauen im fruchtbaren Alter leiden unter dieser chronischen Erkrankung, und die Fruchtbarkeit von Frauen mit Endometriose ist um 50 Prozent verringert. Dennoch gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, die die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen können.

Einfluss auf die Fruchtbarkeit

Endometriose und Unfruchtbarkeit sind eng miteinander verknüpft. Die Krankheit kann zu Verwachsungen und Vernarbungen in der Gebärmutter und den Eileitern führen, was die Befruchtung der Eizelle und ihre Einnistung in die Gebärmutterwand erschwert. Bei einer 22- bis 23-jährigen Endometriose-Patientin beträgt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, lediglich 12,5 bis 15 Prozent im Vergleich zu 25 bis 30 Prozent bei gesunden Frauen gleichen Alters. Je älter die Frau, desto geringer sind die Chancen: Eine 35-Jährige mit Endometriose hat nur eine 6,25 bis 7,5-prozentige Wahrscheinlichkeit, pro Zyklus schwanger zu werden.

Behandlungsoptionen bei Kinderwunsch

Die Fruchtbarkeitsbehandlung Endometriose umfasst mehrere Ansätze. Experten empfehlen, spätestens ein Jahr nach der chirurgischen Entfernung der Endometriose und weiterhin unerfülltem Kinderwunsch eine assistierte Reproduktion in Betracht zu ziehen. Studien zeigen, dass die Kombination aus chirurgischen Eingriffen und In-vitro-Fertilisation (IVF) zu Schwangerschaftsraten von bis zu 56,1 Prozent führt – signifikant höher verglichen mit 37,4 Prozent bei alleiniger chirurgischer Behandlung. Bei minimaler und milder Endometriose kann auch die intrauterine Insemination (IUI) die Schwangerschaftsrate verbessern.

Die Erfolgsaussichten einer Fruchtbarkeitsbehandlung Endometriose sind mit denen von Frauen ohne die Krankheit vergleichbar, wenn sie optimal betreut werden. Eine französische Studie zeigt, dass 74 Prozent der Frauen, die sich einer Endometriose-OP unterzogen haben, nach einem Jahr erfolgreich schwanger wurden. Dies verdeutlicht, dass trotz Endometriose und Unfruchtbarkeit viele Frauen mit der richtigen Unterstützung und Behandlung eine Schwangerschaft erreichen können.

Endometriose bei Männern

Obwohl selten, kann männliche Endometriose in Ausnahmefällen auftreten und ist hauptsächlich mit Hormontherapien gegen Prostatakrebs verbunden. Diese besonderen Fälle erfordern spezialisierte diagnostische und therapeutische Ansätze.

Insbesondere Hormone wie Östrogen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Ausprägung der Endometriose. Männer, die östrogenhaltige Medikamente einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung. Hormone, insbesondere Östrogen, fördern das Wachstum von endometriumähnlichem Gewebe, was zu den typischen Endometriose Symptome bei Männern führt.

Die Coelom-Metaplasie-Theorie impliziert, dass mehr Männer von Endometriose betroffen sein müssten, was jedoch nicht der Fall ist. Die Diagnose von Endometriose bei Männern ist oft schwierig und erfolgt nur durch spezielle Untersuchungen wie bildgebende Verfahren oder Biopsien.

Ein zentraler Aspekt ist hier die Embryonalrestetheorie, die das Auftreten von Endometriose bei Männern erklärt, aber die Entstehung außerhalb des Urogenitaltrakts unbeantwortet lässt. In Tierexperimenten konnte die Induktionstheorie nur teilweise bestätigt werden, was auf eine unklare Prävalenz hinweist.

Behandlungsmöglichkeiten orientieren sich an den Therapieansätzen für Frauen und umfassen hormonelle sowie chirurgische Ansätze. Da die männliche Endometriose als extrem selten betrachtet wird, sind spezialisierte diagnostische und therapeutische Ansätze erforderlich. Es gibt keine spezifischen quantitativen Daten zur Häufigkeit von Endometriose bei Männern, da die Erkrankung in der medizinischen Literatur als sehr selten beschrieben wird.

Hormonelle Ungleichgewichte und genetische Faktoren können ebenfalls zur Entstehung von endometriumähnlichem Gewebe bei Männern führen. Männer, die Östrogen-Therapien erhalten, sollten daher sorgfältig auf Endometriose Symptome bei Männern überwacht werden.

Spezialisierte medizinische Einrichtungen in Deutschland

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von spezialisierten medizinischen Einrichtungen, die sich der Behandlung von Endometriose widmen. Diese Zentren bieten umfassende und individuell angepasste Behandlungspläne an, oft kombiniert mit modernster Technologie und einem ganzheitlichen Ansatz, um den komplexen Bedürfnissen der Patientinnen gerecht zu werden.

Behandlungszentren und Kliniken

Zu den wichtigsten Einrichtungen gehören die anerkannten Endometriose Zentren Deutschland, die in der Lage sind, eine umfassende Diagnostik und Behandlung anzubieten. Das AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg ist eines von nur fünf zertifizierten Endometriosezentren für Rehabilitation in Deutschland. Hier werden intensive gynäkologische Beratungen und diagnostische Maßnahmen wie vaginaler Ultraschall und Bauchultraschall durchgeführt, um eine präzise Diagnose zu stellen und gezielte Therapien einzuleiten.

In der Klinik werden Patientinnen sowohl im Rahmen der Anschlussheilbehandlung (AHB) als auch im Rehabilitationsverfahren betreut. Physiotherapie-Angebote umfassen spezielle Gymnastik in Gruppen, Einzelkrankengymnastik und computergestützte medizinische Trainingstherapie. Auch psychologische Therapien wie Einzel- und Paargespräche sowie Gruppenangebote werden angeboten, um den betroffenen Frauen eine umfassende Unterstützung zu bieten.

Spezialisierte Kinderwunschzentren

Die steigende Zahl an Endometriosefällen hat zur Etablierung spezialisierter Kinderwunschzentren Endometriose geführt. Diese Zentren bieten besondere Behandlungsoptionen für Frauen, die trotz Endometriose einen Kinderwunsch haben. Bei unerfülltem Kinderwunsch wird oft ein chirurgischer Eingriff empfohlen, da medikamentöse Therapien empfängnisverhütend wirken können. Eine Operation kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, vorausgesetzt die Eileiter sind durchgängig. Sollte dies nicht der Fall sein, können mikrochirurgische Operationen oder künstliche Befruchtung (IVF) notwendig sein. In Deutschland übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für Eizellenpunktion und Einfrieren der Eizellen für Frauen zwischen 18 und 40 Jahren mit Hochverdacht oder gesicherter Endometriosediagnose.

Selbsthilfe und Unterstützung für Betroffene

Endometriose Selbsthilfe spielt eine entscheidende Rolle im Leben von Betroffenen, indem sie nicht nur Informationen, sondern auch emotionale und praktische Unterstützung bietet. In Deutschland engagieren sich mehr als 3.600 Mitglieder der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. regelmäßig für den Austausch und die Unterstützung untereinander. Diese Plattformen fördern die Gesundheitskompetenz und ermöglichen es den Betroffenen, fundierte Entscheidungen zu treffen, was zu einer höheren Lebensqualität führt.

Ein besonderes Highlight im Kalenderjahr ist der EndoMarch im März, der weltweit als Awareness-Monat für Endometriose anerkannt ist. Während dieses Monats wird verstärkt auf die Krankheit aufmerksam gemacht und Betroffene erhalten zusätzliche Unterstützung bei arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Darüber hinaus bietet die Endometriose-Beratungsstelle kostenlose, vertrauliche und unabhängige Beratung für Betroffene und ihre Angehörigen, was einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung bei Endometriose leistet.

Selbsthilfegruppen sind vielseitig und bieten regelmäßig Treffen an, wie beispielsweise die Selbsthilfegruppe am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, die sich jeden ersten Freitag im Monat trifft. Solche Gruppen helfen, soziale Isolation zu bekämpfen und die Gemeinschaft zu stärken. Zudem fördert die Endometriose-Vereinigung Deutschland durch Maßnahmen wie Informationspakete für junge Menschen, die unter anderem Filme, Podcasts und Unterrichtsmaterialien beinhalten, das Wissen um die Krankheit bereits in jungen Jahren.

FAQ

Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst.

Wie häufig tritt Endometriose auf und welche Altersgruppen sind betroffen?

Endometriose betrifft etwa 10-15% der Frauen im gebärfähigen Alter, kann aber auch in der Jugend und nach den Wechseljahren auftreten.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für Endometriose?

Die genauen Ursachen der Endometriose sind unbekannt, aber genetische Veranlagung, Immunabwehrprobleme und hormonelle Einflüsse gelten als mögliche Faktoren.

Welche Symptome sind typisch für Endometriose?

Zu den häufigsten Symptomen zählen starke Menstruationsschmerzen, chronische Unterbauchschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Wie wird Endometriose diagnostiziert?

Endometriose wird durch ein ausführliches Anamnesegespräch, gynäkologische Untersuchungen und bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT diagnostiziert.

Welche medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Endometriose?

Hormontherapien und Schmerzmittel sind häufige medikamentöse Behandlungen, die Endometriose-Symptome lindern können.

Was ist eine laparoskopische Endometriosesanierung?

Bei der laparoskopischen Endometriosesanierung handelt es sich um eine minimalinvasive Chirurgie, bei der Endometrioseherde entfernt oder zerstört werden.

Welche Lebensstiländerungen und komplementären Therapien können bei Endometriose helfen?

Eine gesunde Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel sowie verschiedene Schmerzmanagementtechniken wie Physiotherapie und Akupunktur können unterstützend wirken.

Wie beeinflusst Endometriose die Fruchtbarkeit?

Endometriose kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, indem sie zu Entzündungen und Narbenbildung führt, die die Eizellen- und Samenbeweglichkeit stören.

Gibt es spezielle Behandlungsoptionen bei Kinderwunsch für Frauen mit Endometriose?

Ja, es gibt verschiedene Behandlungen wie künstliche Befruchtung oder operative Entfernung von Endometrioseherden, die die Fruchtbarkeit verbessern können.

Gibt es Endometriose bei Männern?

Endometriose bei Männern ist extrem selten, da die Erkrankung hauptsächlich durch weibliche Geschlechtsorgane und hormonelle Zyklen beeinflusst wird.

Wo finde ich spezialisierte medizinische Einrichtungen in Deutschland, die Endometriose behandeln?

Es gibt zahlreiche Behandlungszentren und Kliniken sowie spezialisierte Kinderwunschzentren in Deutschland, die sich auf Endometriosebehandlungen spezialisiert haben.

Wie kann ich Selbsthilfe und Unterstützung für Endometriose-Betroffene finden?

Es gibt viele Selbsthilfegruppen und Online-Communities, die Unterstützung und Informationen bieten, wie z.B. den Bundesverband Endometriose e.V.