Seit zehn Jahren ist die E-Zigarette auf dem Markt und hat ihren festen Platz im öffentlichen Bewusstsein eingenommen. Die Medien berichten häufig über das Dampfen, allerdings sind die Darstellungen je nach Medium sehr unterschiedlich. Ungeachtet dessen deutet immer mehr darauf hin, dass es sich nicht nur um einen vorübergehenden Trend handelt. Der „elektronische Glimmstängel“ scheint sich zunehmend zu einem festen Bestandteil des Lebensstils zu entwickeln.
Dampfen vs. Rauchen – was sind die Unterschiede?
Traditionelles Rauchen setzt durch die Verbrennung von Tabak Rauch frei, der mehr als 4.800 verschiedene Chemikalien, einschließlich schädlicher Substanzen wie Kohlenmonoxid, Blausäure und Formaldehyd, enthält. Inhalierte Blausäure wird in der Leber und den Nieren zu Thiocyanat verarbeitet.
Beim Dampfen hingegen werden keine Substanzen verbrannt; stattdessen wird eine als Liquid bekannte Flüssigkeit in einem Verdampfer erhitzt. Der resultierende Dampf enthält hauptsächlich Nikotin, Aromastoffe, Propylenglykol / Glycerin und Wasser. Wie ein Blick auf die verfügbaren Informationen zur E-Zigarette offenbart, wird bei dem Verdampfungsprozess kein Teer freigesetzt.
Welche rechtlichen Vorgaben bestehen
Alle E-Zigaretten-Produkte, sowohl Geräte als auch Liquids, die in Deutschland und der Europäischen Union legal verkauft werden, unterliegen der Tobacco Products Directive 2 (TPD2) der EU. Diese Vorschrift besagt, dass E-Liquids, unabhängig vom Nikotingehalt, keine Substanzen enthalten dürfen, die als potenziell gesundheitsschädlich gelten. Zudem schreibt das deutsche Tabakerzeugnisgesetz (TabakErzG) vor, dass die Inhaltsstoffe jedes Liquids auf dem Etikett oder dem Beipackzettel aufgeführt sein müssen.
Seit Januar 2021 müssen auch nikotinfreie Produkte wie Aromen diese Angaben enthalten. Der Nikotingehalt in E-Zigaretten-Liquids kann vom Nutzer individuell gewählt werden, mit Optionen von 0 mg bis zu 20 mg Nikotin pro Milliliter.
Dampfen als soziale Komponente – eine Form von Lifestyle
Aktuell nutzen etwa 2 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig die E-Zigarette, wobei ein Großteil davon aus ehemaligen Rauchern besteht. Lediglich wenige Dampfer konsumieren parallel noch herkömmliche Tabakzigaretten.
Die E-Zigarette ist für viele nicht nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern hat sich zu einem Lifestyle entwickelt. Es gibt eine aktive Dampfer-Community, die sich bei Veranstaltungen wie der Dampfermesse Hall of Vape in Stuttgart trifft. Im Internet gibt es einige Foren, die sich mit den technischen Aspekten des Dampfens beschäftigen. Mancherorts gibt es sogar regelmäßige Dampfer-Stammtische.
Der Umstieg – diese Tipps können helfen
Viele bemerken beim ersten Zug von einer E-Zigarette sofort einen markanten Unterschied zur herkömmlichen Zigarette. E-Zigaretten verlangen ein langsames und gleichmäßiges Inhalieren, da schnelles und kräftiges Ziehen, wie es bei Tabakzigaretten üblich ist, oft zu einem sehr unangenehmen Geschmack führt.
Für Neulinge in der Welt des Dampfens ist die Auswahl des richtigen Nikotingehalts in den Liquids eine wesentliche Herausforderung. Die passende Nikotinmenge variiert stark je nach Produkttyp. Bei der Verwendung von kleineren, standardmäßigen Geräten könnte eine höhere Dosis Nikotin erforderlich sein, um das gewünschte Zufriedenheitsgefühl zu erreichen. Moderne Verdampfer im „Subohm“-Bereich oder leistungsstarke Akkuträger, die teilweise große Dampfmengen produzieren, erfordern hingegen eine vorsichtige Dosierung des Nikotins.
Die Beibehaltung vertrauter Routinen kann den Umstieg auf das Dampfen erleichtern. So lässt sich eine herkömmliche Raucherpause ohne Weiteres durch eine Dampfpause ersetzen, und auch die gewohnte Zigarette zum Kaffee oder nach dem Essen kann einfach durch einige Züge aus der E-Zigarette ausgetauscht werden.